Canon EOS 7D SLR-Digitalkamera (18 Megapixel, 7,6 cm (3 Zoll) LCD-Display, LiveView, FullHD-Movie) inkl. EF-S 15-85mm IS USM LENS-KIT

Man kann als gewöhnlicher Nutzer, der überwiegend in der Freizeit und selten mal beruflich fotografiert, gar nicht alles nutzen, was die 7D bietet. Für den Ernstfall ist es aber schön zu wissen, was sie kann. Ich habe sie auch gar nicht gekauft, um ständig alles zu nutzen, was sie hat. Natürlich eignet sie sich hervorragend für Sport durch die hohe Serienbildgeschwindigkeit. Ich nutze sie aber überwiegend für Landschaftsfotografie. Hier ist eigentlich keine 7D erforderlich. Durch ihre Robustheit, ihren hohen Bedienkomfort, ihren Detailreichtum, ihre gute Farbwiedergabe und ihre 19 Autofokusfelder ist sie für mich aber trotzdem ideal. Es ist eine Wonne, das Autofokusfeld auszuwählen, das man haben will. Der Autofokus sitzt fast immer perfekt, da es sich um 19 Kreuzsensoren handelt. Der Verfolgungsmodus AI Servo ist sehr gut nutzbar bei sich bewegenden Motiven - auch hier ist der Ausschuss gering. In den Individualeinstellungen lässt sich sehr gut festlegen, auf welche Situationen der Autofokus wie reagieren soll (z. B. soll er sich durch ein neu ins Bild kommendes Motiv ablenken lassen oder auf dem alten Motiv bleiben?) Die Knöpfe und Rädchen sind absolut auf den Fingerdruck optimiert. Es ist in den ersten Minuten eine Umstellung von einer Einstiegskamera auf diese. Die Knöpfe sind gut zu erreichen und haben angenehme Druckpunkte, da hat sich Canon wirklich Gedanken gemacht. Die Tasten sind relativ logisch belegt, wer will, kann die Tasten auch mit anderen Funktionen belegen. Das habe ich aber nur bei wenigen Tasten gemacht, die ich nicht brauche (etwa die Abblendtaste), sonst kommt man schnell durcheinander. Die Doppelbelegung der Tasten hat mich etwas Eingewöhnungszeit gekostet, nun möchte ich sie aber nicht mehr missen. So habe ich immer gleich zwei Funktionen, die miteinander verwandt sind, auf einer Taste. Zusätzlich gibt es die Q-Taste, die es ermöglicht, die wesentlichen Parameter auf dem Monitor sofort umzustellen ohne großes Herumsuchen. Der Joystick ist die einzige Taste, die ich nicht leiden kann. Er ist nicht so angenehm zu bedienen wie die übrigen Tasten, eher fummelig und schwergängig. Da ich ihn selten benutze, sondern öfter die beiden Einstellräder, ist das nicht besonders tragisch. Die Gummierung am Griff hat mich vorher eigentlich nicht interessiert, da die 1000D so etwas nicht hat und ich auch ohne gut klar gekommen bin. Jetzt bin ich aber froh darüber, sie sorgt dafür, dass die Kamera noch besser in der Hand liegt. Man muss gewillt sein, das Gewicht der 7D mit sich herumzutragen, mit dem 17-55mm ist sie ein echter Bolide. Auf Tour hänge ich sie mir aber mit einem Gurt, den man ins Stativgewinde schrauben kann, quer um. So merkt man ihr Gewicht kaum. Außerdem habe ich lieber eine gut zu umfassende, schwere Kamera in der Hand. Die kann ich leichter halten, ohne zu verwackeln. Der Sucher ist wunderbar. Hell und groß, danach hat mich der Sucher der 1000D richtiggehend enttäuscht. Es ist leichter, ein Bild zu konzipieren. Durch die 100-Prozent-Sicht hat man hinterher auch keine Überraschungen mehr im Bild, wie hereinragende Äste, Autos etc. Der Monitor ist ebenfalls eine Offenbarung. Groß (wobei er an der großen 7D schon wieder klein wirkt) und das Bild lässt sich relativ gut beurteilen. Relativ, weil es am PC natürlich doch noch mal ganz anders aussieht, als in der kleinen Voransicht. Heranzoomen des Bildes bringt aber nun wesentlich mehr Aufschluss über die tatsächliche Schärfe des Bildes, als es noch mit der 1000D möglich war. Ich habe die Kamera vor allem wegen der angeblichen Staub- und Spritzwassergeschütztheit und der 3D-Wasserwaage gekauft. Ersteres kann ich schwer beurteilen, weil ich sie natürlich keinen extremen Witterungsbedingungen aussetze. Einen leichten Nieselregen hält sie aber gut aus, bei Unwetter wandert sie eh in die Tasche. Ob die Gummiabdichtungen an der Seite einem Wasserschwall standhalten, weiß ich nicht und werde ich auch hoffentlich nicht ausprobieren müssen. Die Wasserwaage nutze ich leider fast gar nicht, obwohl ich genau so etwas mir immer gewünscht habe. Sie ist nur im LiveView-Modus als Wasserwaage einsetzbar, den ich aber so gut wie nie nutze. Im Sucher ist sie nur über die Autofokuspunkte sichtbar und das Handling ist mir zu nervenaufreibend, zumal es ohne Stativ wenig Sinn macht. Lieber nehme ich mir nachträglich die Zeit, am PC das Bild gerade zu rücken. Aber auch hier gilt - wenn es mal darauf ankommt, kann man darauf vertrauen, dass man dieses nützliche Feature hat. Zur Haltbarkeit des Akkus: es reicht aus. Für den Notfall werde ich mir irgendwann noch mal ein Zweitakku zulegen, der Preis für das Original ist allerdings jenseits von Gut und Böse. Der Akku ist gemessen an den vielen Funktionen und den zwei Prozessoren der Kamera trotzdem absolut ausreichend für Tagesausflüge mit einer hohen Fotoquote. Es empfiehlt sich vor allem ein Zweitakku, wenn man viel blitzt, viel mit LiveView arbeitet oder beruflich fotografiert.

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