Sony DSC-TX10G Digitalkamera (16 Megapixel, 4-fach opt. Zoom, wasserdicht bis 4m,Full HD Video, 7,6 cm (3 Zoll) Display) grün

Die SONY TSC-TX10 macht vor allem als kleine Zweitkamera eine gute Figur. Wenn auch geringfügig dicker, so ist sie insgesamt kleiner als manches Smartphone. Sie passt in jede Hosentasche, sollte dort aber nicht mit Schlüsseln oder Hartgeld zusammen transportiert werden. Die Bedienung ist so simpel und effektiv, dass man ob dieser Einfachheit fast ein wenig enttäuscht ist. Wer noch nie ein Buch über Fotografie in der Hand gehalten hat, wird bestens bedient und erhält Fotografien, die ihm manuell nicht so gut gelingen würden. Die Panoramafunktion ist geradezu idiotensicher. Man kann ihr aber auch schnell überdrüssig werden. An Orten, an denen man eine hochwertige Kameraausrüstung nicht verwenden möchte, spielt die TX10 ihre Stärken aus. Dazu sind Bilder bei wenig Licht auch ohne Stativ realisierbar. Das Objektiv ist mit 25 ' 100 mm KB sehr sinnvoll dimensioniert und auch hinreichend weitwinklig. Die schwarze Kamera ist nicht übermäßig auffällig. Eis und Schnee können ihr nicht schaden. Am Strand passt die Kamera in die Badehosentasche und kann dort auch (mit Einschränkungen) bleiben. Dabei ist zu bedenken, dass die Kamera gerade nicht speziell für den Strand gemacht ist. So darf z.B. an Orten, an denen Sand aufgewirbelt wird, die Objektivabdeckung nicht geöffnet werden. Nach der Benutzung in Salzwasser muss die Kamera zügig in Süßwasser gereinigt werden. Die Dichtungen sind eben pfiffig konstruiert, nehmen aber jedes Haar, Staubkorn oder Salzkristall übel. Es gibt auch nur eine Dichtungsebene. Deshalb ist Sorgfalt notwendig. Leider ist das gut ablesbare Display nicht nur deutlich kleiner als ein Smartphone-Display, es ist auch deutlich kleiner als es die Kamerarückseite vermuten lässt. 20 % der Displayfläche werden zudem im Allgemeinen für Piktogramme verwendet. Weil das sehr überzeugende Grundkonzept eben doch voller Einschränkungen und Kompromisse steckt, wird die Kamera vielen nicht als einziges Gerät reichen. Von den 16,2 Megapixeln ist nicht viel zu spüren. Die Bilder werden zu stark geschärft, gleichzeitig fräst die Rauschunterdrückung auch bei sehr günstigen Lichtverhältnissen Konturen bis zur Grenze des Erträglichen weg. Im Extremfall wirken Pflanzenteile künstlich und Gesichter wachsartig. Bei den klassischen Fotoformaten und in Fotobüchern fällt das nur wenig auf, auf Bilder in Plakatgröße sollte man aber eher nicht hoffen. Mit der Gefahr, beim Öffnen der Objektivabdeckung das Objektiv fast zwangsweise zu verschmieren, kann man sich mit ein wenig Übung ebenfalls arrangieren. Das Objektiv leistet viel. Dennoch, wer ein Bild lange anschaut, fühlt sich ein wenig wie betrunken. Insgesamt entstehen Fotos mittelmäßiger Güte, die merklich unterhalb der Qualität angesiedelt sind, die Kompaktkameras seit einigen Jahren erreichen können. Für viele Situationen handelt es sich um die ideale Kamera. In anderen Situationen möchte man die Kompromisse nicht eingehen, die sich aus der sehr kompakten und in Grenzen robusten Bauweise ergeben. So ist es auch nicht wirklich störend, dass mit Stativ das Speicherkartenfach blockiert ist.

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